Tag 24 – der einsame Korkeichen-Höhenweg raus aus den Bergen


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72 km 1440 hm

Der Schlafplatz war entgegen unseren Befürchtungen sehr ruhig, vom Bellen der Hunde die halbe Nacht mal abgesehen. Hundegebell ist ja ähnlich, wie Hähnekräen: es kommt immer in Wellen. Einer kann den Tourette nicht länger halten, schwupps.. schon zieht sich eine Bellwelle von links nach rechts, rüber zu den Dörfern au der anderen Talseite und zurück.
Daß Hähne nur morgens krähen ist übrigens auch ein Mythos.. sobald die Hunde wach werden, werdens auch die Gockel.
Unsere Schlafsäcke sind leicht feucht, irgendwas ist in der Luft, trotz Morgensonne. 20 Minuten nach dem Losfahren kommt der Nebel die Berghänge hinab und hüllt uns in Kälte. Es ist wieder Mützenzeit.
Heute soll es 55 km keine einzige Ortschaft geben, also haben wir uns eingedeckt. Noch ein paar Höfe und dann kommt wirklich lange lange nichts außer Korkeichen, Korkeichen, Korkeichen. Ein paar Steigungen auf und ab, aber langsam verlassen wir die höheren Lagen. Lange nicht mehr so steil, wie die letzten Tage seit dem Hippiecamp gewesen sind. Auf dem letzten Grat auf ca 700 m wollen wir in den Eichen mit der Hängematte chillen, der Wind bläst aber so gescheit rein, so daß Schlafsack und alle Klamotten aktiviert werden.
Dann kommt die Sonne. Endlich. Der Wald wird mediterraner und offener und wir erreichen eine sanfte Abfahrt, die ich noch aus meinen Downhill-Sk8-Anfängerzeiten kenne. Wir erreichen Alcala de los Gazules, ein Dorf, das einfach mal 140 Meter höher liegt, als alles drumherum. Anne flucht. Oben nochmal Obst und Bier, langsam brauchen wir einen Pennplatz. SEIT RONDA IST HIER FAST ALLES EINGEZÄUNT!! Ein paar Meter abseits der Strasse eine uralte Korkeiche in einem keinen Steinbruch, hier können wir bleiben. Picknick in der Abendsonne und einschlafen bei Nachtigallpiepsen.

2 Antworten auf „Tag 24 – der einsame Korkeichen-Höhenweg raus aus den Bergen“

  1. Ihr schreibt so oft von Einzäunungen, man könnt meinen, die sind dort deutscher, als hierzulande!
    Ich hoffe, die Nachtigall hats wieder rausgerissen von der Romantik her. <3
    Hier hab ich heute mit einem ein Bienenvolk komplett in ne neue Beute umgesetzt, ich freu mich schon, zu erzählen auch!

    1. das ist primär in Südandalusien, vor Ronda war das nicht so krass. Manchmal sind es Fincas mit mega Grundbesitz, manchmal auch Herdenschutz. Ein junger Farmer sagte uns auch, jo das machen wir halt schon immer so, keine Ahnung warum. Steigt halt drübber ? Viel ist auch Jagd, die haben hier ein seltsames Jagdrecht. Muss mich da mal einlesen.

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