Tag 9 – auf die via, plata, los

Kurzer Versuch mich zu konzentrieren, aber das wird quasi unmöglich. Sitze in einer Bar (also eher ne Kascheme) und es ist vorhin eine Lady nach der anderen reingeschlappt. Alter zw. 60, aber eher 85. Und die sind soooooooo laut, dass ich ab und zu meinen Koopf einziehe und meine Händer unkontrolliert zucken….. Also: keine Garantie für das, was da heute steht.

Heute morgen um 6 in Caceres angekommen. Kühle 2 Grad, alles noch zu. Ich verstecke mich erst mal im Bahnhof, bis die ersten Butzen aufmachen und ich mich bei Kaffee und Croissant aufwärmen kann. Denn Caceres will ich mir schon anschauen: Weltkulturerbe. Wieder mal so ne Stadt mit viel altem Gemäuer, seit lang schon erhalten und sehr, sehr schön. Könnt ihr wahrscheinlich nicht mehr hören 😉 Dann finde ich ein sehr nettes Kaffee, wo ich mich hinter einer großen Scheibe sonnen kann, fühle mich wie eine Katze und werde langsam wieder richtig warm. Denn: die Sonne scheint zwar, aber der Wind ist garstig kalt. Die russische Peitsche schnalzt noch immer und anscheinend leider auch noch die nächsten paar tage. Dann lauf ich zumindest mal eine kleine Etappe, 11 km. was ein Unterschied. Weiter Blick, idyllische Viecher, grün und blüh. und da sind sie dann, die ersten ernsthafen Pilger. Natürlich deutsche. sind seit Sevilla auf dem Weg, klatschenass den ganzen Weg und heute noch kräftig Gegenwind. Noch denke ich: alles richtig gemacht. Die 11 km sind recht fix geschafft, allerdings mein linker fuß macht mir etwas Sorgen. Blase zwischen Ballen und Groß- und Zeigezeh. Die kenn ich schon, die ist garstig und der ist bisher nicht bei zukommen, da quasi zwischen Haut und Hornhaut. Keine weiteren Details. Ich komme heute in einer klassichen Pilgerherberge unter. Karg wie gewohnt, mal schauen wie ich schlafe. Alle erzählen die gleichen Horrorgeschichtte, nass, nass, nass und kalt. Ich habe ja die Hoffnung, dass ich so langsam gen Süden laufe, dass sich die feuchtigkeit im Boden bis dahin verflüchtet. Der eine Deutsche meinte gerade, dass wäre optimistisch und unrealistisch… Nunja, sollen die mal weiter in den kalten, eh nassen Norden. Jetzt gerade was kleines gegessen, mit allerhand Pilgern zumindest kurz geplaudert, primär ältere Herren, alle ganz umgänglich. Und jetzt haben die Damen den Laden gestürmt. Daher nicht viel mehr von mir. Drückt mir alle Wetterdaumen, die ihr habt. Spanien scheint wohl wirklich wie lange nicht gehabt zu ersaufen und zu erfrieren….

2 Antworten auf „Tag 9 – auf die via, plata, los“

  1. Hey Anne, du bist echt die harte? drücken dir alle Daumen, Fußzehen ohne Blasen? und Hundepfoten? das das Wetter dich nicht komplett fertig macht. Ansonsten echt super Bilder und deine Texte sind einfach spitze. Grüße von uns allen

  2. Toll Anne, ich weiß die extra für mich geschriebenen lobende caceres und Girona Worte zu schätzen, schade das du nicht zur Semana Santa da bist aber man kann nicht alles haben und das Meer ruft. Auf den Bildern sieht es wettertechnisch alles top aus. Der ein oder andere gewitterschauer würde dem Himmel natürlich noch eine besondere Spannung verleihen, vielleicht hast du ja noch Glück 😉

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